Warst Du schon einmal zu Besuch in Mexiko und konntest hautnah erleben, was für ein vielfältiges und spannendes Land es ist? Wir sind immer wieder aufs Neue beeindruckt von dem Reichtum, welcher uns bei unseren regelmäßigen Besuchen in Taxco erwartet. Auch dank unserem engen Kontakt zu den mexikanischen Kunsthandwerkerfamilien haben wir spannende Fakten über Land und Leute, von der eindrucksvollen Kultur bis hin zur Speisekarte gesammelt und möchten sie mit Dir teilen und so ein Stück mexikanische Lebensart und südamerikansiches Flair zu uns nach Deutschland holen.

Lecker Wurm

Neben kleinen Heuschrecken, die wie Erdnüsse zum Tequila oder Mezcal gereicht werden, verspeisen die Mexikaner auch aphrodisierende Käfer und Würmer. Die kleinen „chapulines“ sind Mini-Grashüpfer und werden mit verschieden Gewürzen versehen und gebraten. Sie schmecken nach Chili, Salz und Knoblauch. Diese werden dann einfach mit etwas Limettensaft beträufelt und gegessen oder in einer Quesadilla (tortilla mit Käse) serviert. Für die Mexikaner gehören die Chapulines zu einem guten Aperitif, sprich zum Tequila, dazu. Käfer und Würmer bekommt man meist nur in besonderen Gegenden, wo diese zum Beispiel in Kaktuswäldern leben. Die Maguey-Würmer leben auf der Mageypflanze, einer Art Kaktus. Sie sind weiß und raupenähnlich. Die Würmer können gekocht oder gebraten angeboten werden. Während unseres Besuches im Kakteenreservat in Zapotitlán Salinas haben wir diese probiert. Sie sind sehr “crunchy” und schmecken nach Salz und Knoblauch. Fast so wie ein paar Kartoffelchips - nur viel reicher an Eiweiß!!

Kakteen

Mexiko bietet eine riesige Vielfalt an Fauna und Flora. Hier kann man von Sandwüsten, Nadelwäldern, grünen Feldern, tropischen Regenwäldern und Traumstränden bis hin zu Kakteen alles finden. Das mexikanische Nationalgetränk der Tequila wird aus einer Art Kaktus gewonnen. Bevor es in Mexiko richtige Stoffe gab, wurde auch Kleidung und Papier aus Kaktusfasern hergestellt, wobei die Spitze direkt als Nadel funktionierte. In Mexiko wachsen ca. 4000 aller bekannten 6000 Kakteenarten weltweit. Und auch auf der mexikanischen Flagge findet man das Symbol des Adlers der auf einem Kaktus (Nopal) sitzt und eine Schlange verspeist. Eine Reise lohnt sich daher in den botanischen Garten Helia Bravo Hollis in Zapotitlán Salinas. Dort kann man während einer Führung viel über die verschiedenen Kakteenarten und ihre Nutzung erfahren. In der indianischen Kultur werden die Kakteen immer noch zum Heilen oder als Droge oder Aphrodisiakum verwendet. Die Kakteen werden hunderte Jahre alt. Vor allem der bei uns bekannte Kaktus, der einfach mit ein oder zwei Armen in die Höhe ragt wächst je nach Regen zwischen 1-4cm im Jahr. Daneben fühlt man sich sehr klein und unbedeutend.

Alebrijes - mexikanische Fantasietiere

Ein Drache mit einer Schwanzflosse, eine buntbemalte Heuschrecke mit einem Vogelkopf oder ein Kojote mit Flügeln- die „alebrijes“ sind vor allem eins: farbenfroh und außergewöhnlich. Diese besonderen Tiere gibt es nur in Mexiko. Sie werden aus Pappmaché oder Holz hergestellt und vereinen reale Tiere mit einer mystischen Welt. Die aus Holz geschaffen Wesen werden aus einem einzigen Stück geschnitzt und danach kunterbunt von Hand bemalt. Ursprünglich stammt diese Kunst aus Mexikostadt, heute jedoch findet man sie vor allem in Oaxaca. Bei einer Reise nach Oaxaca lohnt sich der Besuch eines nahe gelegenen Dorfes und einer alebrij-Werkstatt. Es ist beeindruckend welche fabelhaften Gestalten aus Holz und Papier geschaffen werden. Es gibt sie in allen erdenklichen Farben und Größen. Die Künstler schnitzen und bemalen sie mit einer unglaublichen Fantasie und Geduld. Einmal im Jahr findet in Mexikostadt auf dem Paseo de Reforma eine Parade mit riesigen alebrijes statt. Die Fantasietiere sind ein besonderer Teil der mexikanischen Kultur und stellen diese auch auf internationaler Ebene dar. Bei einem Besuch der mexikanischen Botschaft in Frankfurt wird man daher auch von einem riesigen alebrij in der Eingangshalle begrüßt.

Information aus: veinte mundos, El maravilloso mundo de los alebrijes, http://www.veintemundos.com/magazines/wpcontent/themes/vm/print/veintemundos68/print.pdf