Ob man es glaubt oder nicht selbst in Mexiko ist der Valentinstag angekommen. Manch einer liebt diesen Tag wie keinen anderen im Jahr und anderen ist er lästig: Zu wenig Liebe und zu Vieles was einen daran erinnert. In Mexiko jedoch, muss sich niemand ausgeschlossen fühlen, denn der „día de San Valentín“ der auch bekannt ist als „día del amor y la amistad“ richtet sich hier an alle die wir lieben. Es ist der Tag der Liebe und der Freundschaft. So wird nicht nur die Romantik zwischen den Paaren entfacht, sondern man widmet den Tag auch Familie und Freunden, welchen man eine Freude macht. Rückt der 14.Februar näher, füllen sich die Läden mit Herzchen Artikeln, der Strauß der Luftballon-Verkäufer nimmt zunehmend rote Farbe an und die heimlich Verliebten fragen sich, ob sie sich endlich offenbaren sollen. Die meisten Mexikaner feiern den Tag mit Leidenschaft, denn die zwischenmenschlichen Beziehungen sind das Wichtigste in dieser Gesellschaft. Die mexikanische Kultur ist im Vergleich zur Deutschen sehr emotional und es dreht sich immer um große Gefühle: Die große Liebe, das große Leid, die schönen Frauen, die man erobern möchte...

Bei der Eroberung der Frauen können wir noch von den Mexikanern lernen, denn diese gehört hier zur Tradition. Dies zeigt sich an den vielen Rosenverkäufern, die nachts durch die Festgemeinschaft ziehen, dem „caballerismo“ der sich auf das zuvorkommende Verhalten eines perfekten Gentlemans bezieht, an romantischen Liebesgedichten von Jaime Sabinas und natürlich in der Musik. Die Mexikaner sind mächtig stolz auf ihre musikalische Vielfalt: Mariachi, Sones Jarochos, Trova Yucateca, Sones de la Huasteca; alles Musikstile, die große Romantik hervorrufen. Fast immer geht es um die Liebe und das Leid, das die Liebe mit sich bringt, mit einer gehörigen Brise Nostalgie. Der Vater der romantischen Musik ist wohl José Alfredo Jimenez (1926 – 1973). Jedes Kind kennt seine Texte. Seine Lieder thematisieren Liebe, Untreue, Leid und Sehnsucht, Tequila, Armut und Nostalgie. Damit adressiert er, damals wie heute, die Lebensrealität vieler Mexikaner und ist bis in die Gegenwart eine Ikone der mexikanischen Klangwelt. Wenn es um die Eroberung einer Frau geht ist nichts so passend wie die Musik. Die „Serenatas“ werden traditionell genutzt, um einer Frau seine Liebe zu beweisen. 

Wer sich der Verehrten offenbaren will, findet in manchen Dörfern auch beim Tanz die Gelegenheit. Die jungen Männer umrunden das „quiosco“, das die Mitte der öffentlichen Plätze schmückt in die eine Richtung, die Frauen in die entgegengesetzte. Man sieht sich Angesicht zu Angesicht. Bei der zweiten Runde geben die Männer der Frau, die ihnen gefällt, eine Blume. Hat die Frau bei der nächsten Runde immer noch die Blume in der Hand, akzeptiert sie die Einladung mit ihm auszugehen. Wer weder in Gesang, noch Tanz begabt ist, für den halten die Mythen der mexikanischen Kultur andere Mittel und Wege bereit seine Traumfrau zu erobern. Noch aus prähispanischer Zeit stammt eine mächtige Pflanze: „Toloache“; die früher als Rauschmittel für spirituelle Zwecke verwendet wurde. Heute gilt sie im Volksmund als Aphrodisiakum und wer zu verliebt von seiner Freundin schwärmt, der wird zugleich gefragt ob die Gute ihm „Toloache“ untergemischt hat. Noch einfacher ist es, die Verehrte zu einer leckeren Portion Meeresfrüchte einzuladen, die es in allen Variationen gibt und denen die gleiche Wirkung nachgesagt wird.

Anfangs war der Valentinstag auch in Mexiko nicht sehr verbreitet, dies hat sich jedoch stark geändert. Mittlerweile haben die Mexikaner ihre eigene Tradition zum Tag der Liebe entwickelt. Wir stellen Euch den Tag der Liebe auf mexikanisch vor. Falls Ihr noch das perfekte Schmuckstück für diesen Tag sucht, findet Ihr hier auch eine kleine Auswahl an wunderschönem, passendem Silberschmuck.